Eine Nacht in Meymand

Nach den archäologischen und historischen Highlights der Persepolis, der in Fels geschlagenen Gräber der Herscher des persischen Reiches und des Grabes von Kyros dem Großen kommen wir spät Abends in dem Dorf Meymand an.
Meymand ist ein historisches, in den Fels gehauenes Höhlendorf in der Provinz Kerman. Die Landschaft ist geprägt von Pistazien‐ und wilden Mandelbäume. Die Bewohnerinnen und Bewohner waren Halbnomaden und lebten von Ackerbau, Viehzucht und Handwerk. Das Höhlendorf ist seit über 2000 Jahren bewohnt. Heute leben noch etwa 60 meist ältere Menschen dort. Mittlerweile dient ein Teil des Dorfes als Museum und einzelne Höhlen sind zu Gästezimmern umgebaut. Der ehemalige Dorfschullehrer – 28 Jahre hat er die Kinder des Dorfes unterrichtet – führt uns engagiert durch „sein“ Dorf.

Das Tor aller Länder – ein Zeichen von Toleranz

Persepolis
Etwa 60 km nordöstlich von Shiraz liegt die altpersische Residenzstadt Persepolis. Sie war eine der Hauptstädte des antiken Perserreichs unter den Achämeniden und wurde 520 v. Chr. von Dareios I. gegründet. Zu dieser Zeit reichte das Achämenidenreich von Kleinasien und Ägypten bis zum Industal. Der Name „Persepolis“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Stadt der Perser“; der persische Name bezieht sich auf Dschamschid, einen persischen König aus mythologischer Vorzeit. Über 14 Gebäude sind auf einer etwa 15 ha großen Plattform unter Darius I und seinen Nachfolgern, Xerxes, Artaxerxes I. und Artaxerxes II. errichtet worden. 330 v. Chr. wurde die Palaststadt durch Alexander den Großen erobert und niedergebrannt. Heute können wieder Reste besichtigt werden und gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als ein Ort der weit in die vor-islamische Zeit zurückreicht, ist er noch heute ein Identifikationsort für viele Iraner.

Zu neuer internationaler Berühmtheit gelang Persepolis als Schah Reza Pahlavi zur 2500-Jahr-Feier der iranischen Monarchie 1971 Repräsentanten aller Herrschaftshäuser und Nationen zu prunkvollen Feierlichkeiten mit Catering eines 5-Sterne Koches aus Paris nach Persepolis eingeladen hatte. Im Land selbst gab es heftige Kritik an den Feierlichkeiten. Mit der acht Jahre später einsetzenden islamischen Revolution nahmen die Besucherzahlen in Persepolis ab.

Das „Tor aller Länder“ gestaltete den Haupteingang zum gesamten Areal und galt als Symbol für die Toleranz, die den unterworfenen Völkern erlaubte ihre eigene Religion, Kultur und Lebensweise beizubehalten.

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