Eingeladen zur Ökumenischen Adventsfeier

Nach einem Jahr Pause auf Grund des Umbaus im Hause fand sie wieder statt: die ökumenische Adventsfeier im Zentrum Oekumene mit Kirchenpräsident Dr. Jung und Dialogpartnern aus verschiedenen Religionsgemeinschaften und christlichen Denominationen. Weiterlesen …

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Religionsvertreter betonen gemeinsame soziale Verantwortung Juden und Muslime bei Adventsfeier mit Kirchenpräsident

Darmstadt / Frankfurt a.M., 8. Dezember 2015. Vertreter des Judentums, Christentums und des Islam haben am Dienstagabend (7. Dezember) in Frankfurt am Main die soziale Verantwortung der Religionen für das Zusammenleben in Deutschland und der Welt hervorgehoben. Bei einer Adventsfeier mit jüdischen und muslimischen Vertretern sprach sich der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr.Volker Jung, im Frankfurter Zentrum Oekumene dafür aus, den gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen „gemeinsames Engagement“ und die „Kraft der Liebe“ entgegenzusetzen. Jung befürchte mit Blick auf die Flüchtlingsfrage in Deutschland und den islamistischen Terrorismus im Nahen Osten, dass sich „inmitten von Unsicherheiten und Bedrohungen Menschen zunehmend in den Extremismus flüchten“. Zudem wachse die Gefahr, „auf Gewalt nur mit Gewalt“ zu antworten. Jung betrachte den Militäreinsatz der Bundeswehr in Syrien „mit großer Sorge“. Nach christlichem Verständnis komme der Frieden dauerhaft „nicht durch Macht und Gewalt“, sondern durch die gegenseitige Fürsorge der Menschen.

Jung: Adventslied erinnert an Not der Bootsflüchtlinge

Jung bezog sich in seiner Ansprache vor rund 70 jüdischen, christlichen und muslimischen Teilnehmern auf das traditionelle Adventslied „Es kommt ein Schiff, geladen“. Es könne in diesen Tagen „kaum ein Christ ohne Bezug auf die meist übervoll geladenen Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer singen“, sagte er. Für diejenigen, die sich in die Boote begäben, sind es nach Jung „Hoffnungsschiffe“. Die Flüchtlinge warteten auf ein „neues Leben in einer Welt des Rechts, der Freiheit des Friedens, des Schutzes und des guten Lebens ohne Hunger und Elend“. Auch in der christlichen Tradition stehe das Schiff für die Hoffnung, die mit Christus an Weihnachten zu den Menschen gekommen sei. Gott habe sich damit sinnbildlich „in der Welt verankert und fest mit den leidenden Menschen verbunden“.

Dogruer: Blick auf die richten, die sich verlassen fühlen

Auf die besondere Verantwortung der Religionen für den sozialen Frieden vor Ort wies Selcuk Dogruer, Landesbeauftragter für interreligiöse und interkulturelle Zusammenarbeit der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) Hessen hin. Es sei wichtig „sich noch entschiedener und radikaler für den Frieden einzusetzen“ als bisher. Dazu gehöre es, vor allem diejenigen stärker in den Blick zu nehmen, „die sich verlassen fühlen“. So könne dem Extremismus der Boden entzogen werden. Dogruer verwies auch an die Vertreibungsgeschichten bedeutender religiöser Figuren wie Mose oder Mohammed. Umso wichtiger sei es heute, denen entgegenzutreten, die andere Menschen nötigten, zu flüchten.

Kunik: Chanukka-Lichter erleuchten das Unrecht

Petra Kunik, die jüdische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt erinnerte an die Verwandtschaft des Advents mit dem jüdischen Lichterfest Chanukka. Die Lichter erinnerten in der jüdischen Tradition auch daran, „Unrecht nicht zu übersehen“. Jeder solle sich fragen „was gemeinsam dagegen getan werden kann“. Sie rief dazu auf „Diener des Lichts“ zu werden. Dazu gehöre es auch, mögliches Leid gemeinsam zu tragen. Kunik nannte als Beispiel das gegenwärtige Engagement für Flüchtlinge. „Ich bin stolz eine Deutsche zu sein, wenn ich an die Willkommenskultur und die Ehrenamtlichen denke, die Flüchtlingen helfen, bei uns anzukommen“, sagte sie.

Darmstadt, 7. Dezember 2015  | Verantwortlich: Pfarrer Volker Rahn, Pressesprecher

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