Tee – Gewürze – Kaffee und die monatliche Versammlung der Pfarrer

Der Morgen begann mit dem montalichen Treffen der Pfarrer der Diözese in Melukavumattom. Die 60 Pfarrer der Diözese – Pfarrerinnen gibt es noch nicht – kommen imm am zweiten Dienstag zusammen. diesen Monat wurde das Treffen vorgezogen, da nächste Woche die Synode der Südindischen Kirche tagt und der Bischof nicht da ist. Etwa 2/3 waren gekommen – manche von weit her. Die längste Anreise hat der Kollege mit 3 Stunden Busfahrt. Das ist schon erstaunlich, was die Kollegen an Mühen auf sich nehmen. Das ganze fängt auch entsprechend indisch an: es wird gesungen und gebetet und bis 11 Uhr sind dann die meisten da ( es sollte um 10 Uhr beginnen). Spontan bittet mich der Bischof um eine kurze Predigt – über die Kraft des Gebetes habe ich nachgedacht und über meine Erfahrung in der Erkrankung im letzeten mich in Gebeten getragen zu wissen. Auch hier hat man bei vielen Zusammenkünften für mich gebetet; das hat mir der Bischof immer wieder versichert.

Am Nachmittag ging es dann in die Tea Estates – der eigentlich Anlass meines Kurzbesuches. Seit 5 Jahren fördert die EKHN ein Projekt in den Teeplantagen. Nachdem der Presi für Teepulver auf Grund der Konkurrenz aus Malaysia und Indonesien so stark gefallen war, sind auch die Einkommen der Tagelöhner_innen stark gesunken. Viele konnten sich weder Schule für ihre Kinder, Medizin und das notwendigste für den Tagesbedarf leisten. Damals ist das Projekt entstanden mit den folgenden Schwerpunkten:

  • Versorgung der Kleinkinder mit ausreichend Nahrung;
  • Ermöglichung des Schulbesuches
  • Einkommensschaffende Maßnahmen (Kerzen- und Seifenproduktion; Ausbildung zur Schneiderin oder zum Automechaniker).
  • Mikrokredite

Aktuell gibt es Projekte in 30 Sangams mit je 20 Familien. Der Wunsch ist groß, dass das Projekt noch mal 2 Jahre weiterlaufen kann. Ein entsprechender Antrag wird kommen. Die Einkommensituation hat sich zwar etwas verbessert, aber nicsht grundlegend. Die Tea Estates sind jetzt dazu übergegangen nicht nur Tee herzustellen, sondern erweitern ihre Produktpalette um Kardamom, Pfeffer, Kaffee, Muskatnüsse und Nelken. Damit sind sie nicht nur alleine vom Teepreis abhängig. Manche versuchen auch ihre eigene Marke auf den Markt zu bringen; damit erhöht sich das Einkommen deutlich, weil die enormen Gewinne der Zwischenhändler wegfallen. Auch wird es ein Stück maschineller: die Teeplantagen werden jetzt in Reihen gepflanzt, die man mit einer kleinen Schneidemaschine besser ernten kann.

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