Mit Bossey feiern: 70-jähriges Bestehen des Ökumenischen Institutes

An diesem Wochenende feiert das Ökumenische Institut im Château de Bossey sein 70-jähriges Bestehen mit interessanten Rednern und Redenerinnen, kreativen Gottesdiensten, Andachten und einer Buchvorstellung „The story of Bossey“. Höhepunkt war heute – Samstagnachmittag – der Besuch von Prof. Dr. Ahmed al-Tayyeb, dem Großimam und Scheich von al-Azhar al-Sharif Universität in Kairo.

Seit sieben Jahrzehnten dient das Institut in Bossey dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) als „ökumenisches Labor“ für Tausende Studierende aus der ganzen Welt. Hier leben, lernen und beten Studierende gemeinsam in einer multikulturellen und konfessionsübergreifenden Glaubensgemeinschaft. Akademisches Studium verbindet sich mit erfahrungsorientiertem Lernen und dem Erwerben von Kompetenzen in Dialog und Friedensförderung.

„Das Zusammenleben, tägliche miteinander Essen, das Teilen eines Zimmers, die sehr unterschiedlich gestalteten Andachten und die theologisch kontroversen Debatten haben in mir einen tiefen Respekt für die Vielfalt und Bundheit christlichen Lebens geweckt,“ berichtet eine der ehemaligen Bossey-Studentinnen. Respekt vor der Glaubenstradition und Kultur der anderen, das ist die Basis für Dialog und Friedensförderung.

„Der EKHN sind wir ganz besonders für den jährlichen Beitrag zum Stipendienfonds dankbar. Er ermöglicht Studierenden aus Afrika und Asien die Teilnahme an dem Programm,“ so Pastor Dr. Iona Sauca, Direktor des Institutes in einem Gespräch am Rande der Feierlichkeiten.

Mit den Jubiläumsveranstaltungen wird die Rolle des Ökumenischen Instituts in der Ausbildung ökumenischer Führungskräfte als Akteure/innen des Dialogs und der Versöhnung gefeiert und herausgestellt.

(Prof. Dr. Ahmed al-Tayyeb und Rev. Dr. Olav Fykse Tveit).

Höhepunkt war der Vortrag von Prof. Dr. Ahmed al-Tayyeb, dem Großimam und Scheich von al-Azhar al-Sharif Universität in Kairo zum Thema „The Role of Religeous Leaders in Achieving World Peace“. In seinem Vortrag forderte er die Weltgemeinschaft dazu auf in die Überwindung der Armut zu investieren statt in den Kauf von Waffen. Der Vortrag stand am Ende einer zweitägigen Konsultation des Ökumenischen Rates der Kirchen mit dem Muslim Council of Elders. In dem abschließenden Kommuniqué heißt es u.a.:

„We are committed to work together in the coming year on the following:

• Rejecting all forms of extremism and discrimination based on religion, race, gender and ethnic origin.

• Encouraging spiritual leaders to work with appropriate national bodies and authorities to improve the presentation and teaching on religion.

• Supporting and replicating initiatives such as the “House of the Family” founded by Al Azhar and the Coptic Orthodox Church in Egypt.

• Exploring together ways to affirm the vital contributions women can make, especially to religiously inspired peace-building.

• Strengthening the engagement of young people in our religious communities.

• Encouraging the ceasing of the arms race that threatens the security of all peoples, and encouraging instead the use of national resources to combat poverty, ignorance and disease that burden both poor and rich countries.

We call upon all religious leaders to work and strive for justice and peace for one humanity.

At the end of the meeting, both parties agreed to continue and convene a following meeting in March 2017 in Cairo, Egypt.“

Der volle Wortlaut des Kommuniqué: https://www.oikoumene.org/en/resources/documents/general-secretary/joint-declarations/joint-communique-issued-by-the-delegations-representing-the-world-council-of-churches-and-the-muslim-council-of-elders

 

 

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