Eine Woche Pilgern mit einer kleinen Gruppe von Kolleg*innen liegt vor mir. Eine Woche auf dem Hildegard von Bingen Weg – Idar-Oberstein über den Disibodenberg entlang der Nahe nach Bingen.
Aus dem Gottesdienst in der Frankfurter Dornbuschgemeinde heute Morgen zum Gedenken an die jüdische Dichterin Mascha Kaléko nehme ich eines ihrer Gebete mit auf den Weg:
Herr, unser kleines Leben – ein Inzwischen,
Durch das wir aus dem Nichts ins Nichts enteilen.
Und unsre Jahre: Spuren, die verwischen,
Und unser ganzes Sein: nur ein Einstweilen.
Durch das wir aus dem Nichts ins Nichts enteilen.
Und unsre Jahre: Spuren, die verwischen,
Und unser ganzes Sein: nur ein Einstweilen.
Was weißt du, Blinder, von der Stummen Leiden!
Steckt nicht ein König oft in Bettlerschuhen?
Wer sind wir denn, um richtend zu entscheiden?
Uns war bestimmt, zu glauben und zu tun.
Steckt nicht ein König oft in Bettlerschuhen?
Wer sind wir denn, um richtend zu entscheiden?
Uns war bestimmt, zu glauben und zu tun.
Lass du uns wissen, ohne viel zu fragen.
Lehr uns in Demut schuldlos zu verzeihn.
Gib uns die Kraft, dies alles zu ertragen,
Und lass uns einsam, nicht verlassen sein.
(Mascha Kaléko)