Erinnern – Mahnen – Verurteilen | Remember – Admonish – Condemn

Am heutigen Internationalen Frauentag wurde das Projekt Friedensstatue in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Statue steht für das Leiden von Menschen weltweit, die sexualisierter Gewalt in Kriegen ausgesetzt waren und sind. Sie mahnt die Rechte von Frauen in Kriegssituationen an.

On today’s International Women’s Day, the Peace Statue project was presented to the public in Frankfurt. The statue stands for the suffering of people around the world who have been and still are exposed to sexualised violence in wars. It admonishes the rights of women in war situations.

[to the english translation]

Ein breiter Trägerkreis innerhalb der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau – darunter das Zentrum Ökumene – hat die Realisierung des Projektes unterstützt und die Koreanische Evangelische Kirchengemeinde Rhein-Main der EKHN hat anlässlich ihres 50. Bestehens eine solche Statue erworben. Heute – am Internationalen Frauentag – wurde sie von der stellvertretenden Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf auf dem Gelände der Gemeinde  in Frankfurt (Sondershausenstrasse 51a) enthüllt und der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter den Gästen waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter des Koreaverbandes e.V., der Deutschen Ostasienmission und der koreanischen Partnerpropstei der EKHN, Gwangju.

Im Asien-Pazifik-Raum hat die japanische Armee während des zweiten Weltkriegs rund zweihunderttausend Mädchen und junge Frauen als sogenannte „Trostfrauen“ in Armeebordellen in die Sexsklaverei gezwungen. Auch in der deutschen und europäischen Geschichte wurde systematisch sexuelle Gewalt eingesetzt. Internationale militärische Einsätze in der Gegenwart bezeugen diese „Kriegstaktik“ bis heute.

Das koreanische Künstlerehepaar Eun-Sung Kim und Seo-Kyung Kim hat eine „Statue für den Frieden“ geschaffen. Sie soll an das Schicksal der koreanischen Trostfrauen erinnern. Die Statue steht gleichzeitig für das Leiden von Menschen weltweit, die sexualisierter Gewalt in Kriegen ausgesetzt waren und sind.

Frau Won-Ok Gil ist heute 93 Jahre und eine der wenigen noch lebenden Trostfrauen. In einer Videobotschaft zum heutigen Festakt in der koreanischen Gemeinde sagte sie:

„Der Wind des Friedens scheint noch weit von Korea entfernt zu sein. Ich warte bis heute – 75 Jahre nach dem Ende des Krieges – auf eine Entschuldigung der japanischen Regierung für das mir und anderen Frauen angetane Unrecht und ich warte sehnsüchtig auf die Wiedervereinigung Koreas. Ich gebe nicht auf dafür zu kämpfen auch mit 93 Jahren!“

Auf der Bodenplatte der Friedensstatue ist zu lesen:

„Hunderttausende Mädchen und Frauen hat das japanische Militär von 1931 bis 1945 im asiatisch-pazifischen Raum als sogenannte „Trostfrauen“ sexuell versklavt.
Die FRiedensstatue erinnert an das unmenschliche Leid aus diesen Kriegsverbrechen.

Mutige Frauen haben das Schweigen gebrochen und setzen sich öffentlich für die Anerkennung ihrer Rechte und ihrer Würde ein.
Die Friedensstatue für die Opfer sexualisierter Gewalt überall in der Welt ruft auf, sich für den Schutz aller Menschen vor Gewalt zu engagieren.“

A broad circle within the Protestant Church of Hesse and Nassau – including the Ecumenical Centre – supported the realisation of the project, and the Korean Protestant Congregation Rhine-Main of the EKHN acquired such a statue on the occasion of its 50th anniversary. Today – on International Women’s Day – it was unveiled and presented to the public by the deputy church president Ulrike Scherf on the premises of the congregation in Frankfurt (Sondershausenstrasse 51a). Among the guests were representatives of the Korea Association, the German East Asia Mission and the Korean partner presbytery of the EKHN, Gwangju.

In the Asia-Pacific region, the Japanese army forced about two hundred thousand girls and young women into sex slavery as so-called „comfort women“ in army brothels during World War II. In German and European history, too, sexual violence was systematically used. International military operations in the present day bear witness to this „war tactic“ to this day.

The Korean artist couple Eun-Sung Kim and Seo-Kyung Kim created a „statue for peace“. It should remind of the fate of the Korean comfort women. At the same time, the statue stands for the suffering of people worldwide who have been and still are exposed to sexualised violence in wars.

Mrs Won-Ok Gil is 93 years old today and one of the few remaining comfort women. In a video message for today’s ceremony in the Korean community she said:

„The wind of peace still seems far from Korea. I still wait today – 75 years after the end of the war – for an apology from the Japanese government for the injustice done to me and other women, and I eagerly await Korea’s reunification. I will not give up fighting for it even at 93 years of age!“

On the base of the peace statue is written:

„Hundreds of thousands of girls and women were sexually enslaved by the Japanese military in the Asia-Pacific region from 1931 to 1945 as so-called ‚comfort women‘.
The Peace Statue commemorates the inhuman suffering resulting from these war crimes.

Courageous women broke the silence and publicly stood up for the recognition of their rights and dignity.
The Statue of Peace for the victims of sexualised violence all over the world calls upon us to work for the protection of all people from violence“.

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