Tausende engagieren sich ehrenamtlich für Flüchtlinge

Im Herbst 2013 hatte die Synode meiner Kirche – die Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau – erstmals Mittel in Höhe von 1 Million Euro für eine Willkommenskultur für Flüchtlinge und für die Unterstützung von Flüchtlingen in den Krisenregionen zur Verfügung gestellt. Eine weitere Million hat sie vor 2 Monaten frei gegeben. (weiterlesen)

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Besuch in der Schneller-Schule

Nach ersten Auswertungsgesprächen mit dem Direktor der NEST, Professorinnen und Professoren und dem Besuch von Vorlesungen zu Jesus im Shia-Islam | Bedeutung der Ikonen in der Orthodoxie | Frauen im Islam habe ich heute Gelegenheit die Schneller Schule in der Bekaa-Ebene zu besuchen. Am Abend ein wunderschönes Konzert der Jazz-Abteilung des nationalen Musikkonsistoriums in Beirut.

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On my flight to Beirut

Früh geht die Sonne unter und der Mond steigt auf. 6 Tage in Beirut zur Evaluierung unseres Programms an der Near East School of Theology (NEST). Alle zwei Jahre gibt es ein dreimonatiges Studienprogramm für Pfarrerinnen und Pfarrer an der NEST. In der letzten Woche werten wir aus um Schwerpunkte und mögliche Veränderungen im Blick auf ein neues Angebot mit den Professorinnen, Professoren und den Teilnehmenden zu diskutieren.

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Frieden geht anders … Aber wie?

Zurück aus Israel und Palästina klingen die intensiven Erfahrungen, Begegnungen und Gespräche noch in mir nach.

Gestern Abend konnte das Zentrum Ökumene mit Kirchenpräsident Volker Jung in der Frankfurter Paulskirche die Ausstellung „Frieden geht anders … aber wie?“ eröffnen. Militärische Gewalt löst keine Konflikte – auch nicht in Israel und Palästina! Es braucht zivile, gewaltfreie Konfliktlösungen – und die gibt es. Das ist die Grundthese der Ausstellung, die nun nach zweijähriger intensiver Vorbereitungszeit der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

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„Wir wollen nur Gerechtigkeit …“

Die letzten beiden Tage in Palästina | Israel stehen im Zeichen der Städte Ramallah – Bethlehem – Hebron und einem Besuch beim Tent of Nations der Familie Nasser. Nach dem Besuch in Ramallah – dem Sitz der palästinensischen Automiebehörde – fahren wir am Abend zurück nach Jerusalem. Am Check Point steigen wir aus unserem Bus und gehen zu Fuß über die von Isarel an dieser Stelle festgesetzte Grenze. Drehkreuze, die immer nur 2-4 Personen durchlassen; mehrere davon gilt es zu passieren und dazwischen eingepfercht wie in Käfigen. Schließlich Gepäck- und Passkontrolle, danach wieder Drehkreuze bis wir den Check Point passiert haben. Wir wollen auf die anderen warten aber eine Stimme aus dem Lautsprecher fordert uns unmißverständlich auf nicht stehen zu bleiben – das ganze dauert etwa 30 Minuten am späten Abend wo kaum etwas los ist. Morgens stehen hier die Palästinenser_innen ab 5 Uhr zwei oder mehr Stunden um nach Jerusalem zur Arbeit zu kommen.

 

Hebron – Ort der Patriarchen

Check Points und Militär auch in Hebron in der Altstadt und dazu schwer bewaffnete Siedler auf den Straßen. Der Zugang zur Machpela – der Begräbnisstätte der Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob und ihrer Frauen Sara, Rebekka und Lea ist schwer gesichert und vom israelischen Militär kontrolliert. Für Juden, Christen Muslime ist es ein wichtiger Ort. Die Machpela ist heute in der Mitte geteilt. Der Südteil des Gebäudes ist eine Moschee mit den Grabmälern von Isaak und Rebekka und der Nordteil eine Synagoge mit den Grabmälern von Jakob und Lea. Von der Synagoge und der Moschee kann man durch je zwei Fenster die Begräbnisstätten von Abraham und Sarah sehen, die sich in einem ummauerten Raum in der Mitte befinden. Bei aller Schönheit der Räume ist es bedrückend diese strikte Abtrennung zu erleben und die aufgeheizte Stimmung zwischen jüdischen Siedlern und der arabischen Bevölkerung in der Altstadt zu spüren. Der Dialog der drei abrahamischen Religionen ist hier in weiter Ferne!

Beim Spaziergang durch die engen und hohen Gassen der Altstadt kommen wir immer wieder durch Gassen, die nach oben hin durch Netze vor Herunterfallendem geschützt werden. Die Straßenhändler und Bewohner_innen erzählen, dass Abfall, Steine, rohe Eier und alles mögliche andere von oben aus den Wohnungen der jüdischen Siedler auf die Menschen geworfen wird. In einzelnen Straßenzügen wurden zum Schutz der Siedler aus Sicherheitsgründen die Geschäfte von den israelischen Soldaten geschlossen und die Läden verschweist. Die Rechte der arabischen Bevölkerung werden massiv beschränkt und auf beiden Seiten gibt es Wut und Hass.

 

Wir weigern uns Feinde zu sein …

Daoud Nassar

Unter diesem Leitmotiv setzt sich die Familie Nassar immer wieder für den Erhalt ihres eigenen Landes ein. Daher Nassar erwarb das Land im Jahre 1916. Seit dieser Zeit bewirtschaftet die Familie das Land und baut Olivenbäume , Weizen, Weinreben und anderes an. Immer wieder versuchte der israelische Staat einen Teil des Landes zu israelischem Staatsland zu erklären. Die Familie berichtet uns, dass im Mai israelische Bulldozer etwa 1.500 Apfel- und Aprikosenbäume gefällt haben. Mit Gerichtsverfahren gehen sie immer wieder dagegen vor. Sie gehören zu den wenigen Familien die ihre Besitzrechte mit Dokumenten aus der omanischen Zeit nachweisen können. Bisher haben Gerichte immer für sie entschieden.

 

 

Yad Vashem | Gedenken an die Shoa

Von meinen Großeltern habe ich darüber nichts erfahren – für meinen Vater war klar: nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! – im Geschichtsunterricht hatte ich engagierte Lehrer_innen von denen ich viel über die Ideologie des Nationalsozialismus, über Antisemitismus und die Shoa gelernt habe – im Theologiestudium konnte ich mich mit der Rolle der Kirche im Nationalsozialismus und dem Antisemitismus in der Kirche intensiver auseinandersetzen …

… dies alles hier in Yad Vashem mit Gesichtern, Biographien und dem Grauen der Shoa noch mal ganz anders vor Augen geführt zu bekommen, hat mich wieder zutiefst berührt.

 

Begegnungen in Nazareth

Nazareth hat sich in den letzten Jahren zu einer lebendigen Stadt mit vielen kleinen Restaurants, Coffee Shops und Pilgerunterkünften entwickelt. Gestern hatten wir Gelegenheit die Altstadt näher kennenzulernen. Noch immer leben hier fast ausschliesslich arabische Israelis – Palästinenser, die 1948 Israel nicht verlassen haben – ursprünglich über 90% Christen_innen, gegenwärtig nur noch 40%.

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