Gemeinsam für eine gerechte Welt und eine Vielfalt der Kulturen

Vertreterinnen und Vertreter der EKHN und ihrer Partnerkirchen aus vier Kontinenten habe eine Erklärung verabschiedet: Sie verpflichten sich, ihre internationale Gemeinschaft als ein „Modell gegen jegliche Formen von Nationalismus, Rassismus und die menschliche Würde verletzende Diskriminierungen“ weiter zu stärken.

Am Sonntag ist die Konsultation von hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der internationalen Partnerkirchen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zu Ende gegangen. Auf Einladung der Kirchenleitung der EKHN trafen sich unter dem Martin Luther zugeschriebenen Motto „Here I stand, I cannot do otherwise“ (Hier stehe ich und kann nicht anders) über 80 Delegierte aus den afrikanischen, asiatischen, europäischen und nordamerikanischen Partnerkirchen und den Partnerschaftsgruppen in der EKHN vier Tage im Gästehaus der EKHN in Arnoldshain (Taunus).
500 Jahre Reformation waren der Anlass die internationalen Partner zu dieser Konsultation einzuladen um gemeinsam über Chancen und Grenzen der ökumenischen Gemeinschaft zu beraten, Herausforderungen für die Zukunft zu benennen und gemeinsames Handeln zu verabreden.

Gegenseitige Unterstützung statt Ausgrenzung
Die Konsultation stand unter dem Zeichen zunehmendem Nationalismus eines „nation first“, Rassismus und von Fremdenfeindlichkeit in den Heimatländern der Delegierten. Dem stellten die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen einer internationalen ökumenischen Gemeinschaft gegenüber, in der Menschen über alle kulturellen und religiösen Grenzen hinweg füreinander eintreten und in Zeiten von Krisen sich gegenseitig unterstützen. Auch wenn in einzelnen theologischen und ethischen Grundsatzfragen Differenzen bestehen, hat man Formen eines respektvollen Umgangs miteinander gefunden und erlebt die Vielfalt bis heute als eine gegenseitige Bereicherung.

Verantwortung für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung
Ferner betonten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Verantwortung der christlichen Kirchen für Frieden, Gerechtigkeit und den Erhalt von Gottes Schöpfung aktiv einzutreten. Die weltweit wachsende Armut, soziale Ungerechtigkeit, religiöser und nationalistischer Fundamentalismus sowie die schon heute spürbaren Folgen des Klimawandels sind oftmals Ursache für Gewalt und weltweite Fluchtbewegungen. Demgegenüber verpflichteten sich die Delegierten in einer abschließenden Erklärung ihre internationale Gemeinschaft als ein „Modell gegen jegliche Formen von Nationalismus, Rassismus und die menschliche Würde verletzende Diskriminierungen“ weiter zu stärken. Die eigenen Kirchen werden aufgerufen den interreligiösen Dialog zu stärken und für die Interessen von Migrantinnen, Migranten und Flüchtlingen einzutreten.
Vielfalt protestanischer Traditionen auf vier Kontinenten
Am Ende der Konsultation in Arnoldshain stand eine gemeinsame Abendmahlsfeier, die den spirituellen Reichtum und die Vielfalt protestantischer Traditionen in Afrika, Asien, Europa und Nordamerikas zum Ausdruck brachte und die ökumenische Gemeinschaft stärkte.

Das Abschlussstatement finden Sie am Ende des Blogs zum Download!

Wichtige Orte der Reformation besucht
Im Anschluss an die Konsultation sind de ökumenischen Gäste auf Einladung der EKHN zu einem Besuch der für die Reformation wichtigen Orte aufgebrochen. Bis kommenden Freitag werden sie Worms, Wartburg, Eisenach, Erfurt und Wittenberg besuchen.

Partnerschaften zu fünfzehn protestantischen Kirchen
Seit ihrer Gründung 1947 versteht sich die EKHN als eine ökumenisch offene und engagierte Kirche. Bereits unter ihrem ersten Kirchenpräsidenten Martin Niemöller hat sie sich für Versöhnungsprozesse in Europa eingesetzt. Daraus sind bis heute enge Beziehungen zu protestantischen Kirchen in Polen Tschechien und Italien entstanden. In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts begann die EKHN direkte Beziehungen zu Kirchen in Afrika und Asien aufzubauen. Daraus sind lebendige Partnerschaften zu zehn protestantischen Kirchen in Ghana, Indien, Indonesien, Korea, Südafrika und Tansania entstanden. Die jüngste Beziehung ist eine Partnerschaft mit der New York Conference der United Church of Christ in den USA. Die Partnerschaften werden begleitet vom Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW.

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